Veranstaltungen

Renaissance der Klänge - 185. Konzert auf der Renaissanceorgel
Sonntag, 27. September 2020, 17:00 - 18:00
SIGLO DE ORO - DAS JAHRHUNDERT DES GOLDES
Spanische Musik aus der Zeit Karls V. und Philipp II.


Thomas Friedlaender - Zink und Perkussion Sebastian Knebel - Orgel

Das, was die Spanier "Siglo de oro" (Jahrhundert des Goldes) nennen, war jene glorreiche Epoche, in der Spanien zur mächtigsten Nation Europas heranwuchs nachdem das letzte maurische Königreich erobert worden war und Kolumbus eine neue Welt entdeckte. Nicht nur politisch, sondern auch kulturell war für Spanien das 16. Jahrhundert ein herausragendes, ein "goldenes Zeitalter". So viel die größte Macht des spanischen Staates mit einer Blüte der Literatur zusammen, zu deren Vertretern so berühmte Namen wie Miguel de Cervantes oder Lope de Vega gehören. Auch in der Musik war Spanien damals eines der bedeutensten Zentren Europas - eine Musik, die durch große Leidenschaft, tempramentvolle Rhythmen, ekstatische Verzierungen, kühne Dissonanzen und eine ergreifende Mystik der Klänge gekennzeichnet ist. Inspiriert von dieser alten Musik erklingt auf  Nachbauten historischer Instrumente ein Programm mit Werken von Antonio de Cabecon, Diego Ortiz, Tomas Luis de Santa Maria und anderen.

PROGRAMM
Anonymus d. 17. Jh. Canción para la Corneta con el Eco
Anonymus d. 17. Jh. O admirabile Sacramento „Huerto ameno de varias flores de música“
Fray Tomas De Santa Maria (ca. 1510 - 1570) Clausulas de tono I, II, III, V, VI
Antonio de Cabezón (1510 - 1566) Triste depart
Francisco Correa de Arauxo (ca. 1583/84 - 1654) Quinto Tiento de medio registro de tiples de séptimo tono
Sebastián Aguilera de Heredia (ca. 1565 - 1627) Tiento de falsas, 4º tono
Diego Ortiz (1525 - 1570) Recercada seguvnda sobre el mismo Madrigal
Francisco Correa de Arauxo Tiento de medio registro de dos tiples de segundo tono
Francisco Peraza (1564 - 1598) Medio registro alto, 1º. tono
Anonymus d. 17. Jh. Tiento lleno 1º tono
Francisco Correa de Arauxo Tres glosas sobre el canto llano de la Immaculada Concepcion
Antonio de Cabezón Tiento sobre Cum sancto spiritu
Antonio Valente (ca. 1520 - ca. 1580) La Romanesca con cinque mutanze (Napoli 1575)
Anonymus d. 17. Jh. Españoleta

Sebastian Knebel ist einer der gefragtesten sächsischen Spezialisten für Orgel und Cembalomusik des 17. und 18. Jahrhunderts und engagiert sich für den Erhalt vom Verfall bedrohter historischer Orgeln

Er absolvierte eine Lehre als Orgelbauer und war bereits während dieser Zeit als Organist an mehreren Berliner Kirchen tätig. Nach begonnenem Studium an der Dresdner Kirchenmusikschule setzte er seine Ausbildung an der Hochschule für Musik in Weimar fort. Anschließend studierte Cembalo/historische Tasteninstrumente bei Ludger Rémy an der Folkwang-Hochschule in Essen. Durch Kurse zur historischen Aufführungspraxis u. a. bei Ton Koopman und Harald Vogel vervollständigte er seine Kenntnisse.

Sebastian Knebel ist u.a. Cembalist des Telemannischen Collegium Michaelstein, der Cappella Sagittariana Dresden und arbeitet regelmäßig als künstlerischer Leiter des  Vocalconsorts labia vocalia. Neben seiner stetigen Zusammenarbeit mit  zahlreichen weiteren Ensembles für alte Musik ist er der künstlerische Mittelpunkt des Dresdner Instrumental-Concerts und anderer zahlreicher Kammermusikgruppen mit denen er verschiedene Konzert- und CD-Produktionen realisierte.

Konzertreisen führen ihn unter anderem nach Frankreich, Polen, Tschechien, England, in die Schweiz und in die USA, wo er u.a. mehrfach als Gastorganist in Houston/Texas wirkte.  Das Schwergewicht seiner solistischen Arbeit liegt bei der Orgelmusik des 17. und 18. Jahrhunderts aus Thüringen und Sachsen. Seine letzte Solo-CD mit Werken des mitteldeutschen Komponisten Johann Heinrich Buttstett (1666 -1727) erschien beim Kamprat-Verlag Altenburg.

Thomas Friedlaender, geb. 1966, war Orchestertrompeter als er nach 1991 in die historisch informierte Aufführungspraxis eintauchte und u.a. in Basel, Leipzig und Bremen die historischen Blasinstrumente ZINK und NATURTROMPETE studierte. Er wurde freischaffend tätig und realisiert regelmäßig europaweit Konzerte, Festivalteilnahmen und Aufnahmeprojekte, hauptsächlich in den Sparten Alte Musik und zeitgenössische Improvisation. Er hat sich außerdem mit elektronischer Musik beschäftigt, Jazzimprovisation, Neue Musik und Freejazz gespielt und erlernte er noch diverse PERKUSSIONSINSTRUMENTE mit Spezialisierung auf orientalische und traditionelle italienische Perkussion. Zuletzt richtete er sein Interesse insbesondere auf die Partien für NATURHORN und ZUGTROMPETE in Bachs Leipziger Kantaten.


Kunstgeschichtliche Begeisterung und Lust am Kulturmanagement führten immer wieder zu eigenen spartenübergreifenden Kulturprojekten: dass Dresden bereits in der Renaissance Bedeutung erlangte vermittelte er mehrfach mit dem Kunstprojekt "Dresdener Totentanz", das sich auf das monumentale Sandstein-Relief von 1535 bezog. Zusammen mit dem Kunsthistoriker Marius Winzeler entwickelte er im Jahr 2000 die Veranstaltungsreihe "Offenes Palais - Musik und Kunst im Großen Garten“ die seit nunmehr 20 Jahren kontinuierlich über 220 mal in Sachsens schönsten Barockbau einlud um durch Literatur, Tanz, Improvisation, Theater, Kunstbetrachtungen, Performances, Happenings, Konzert, Ausstellungen, Landschaftserkundung und Gastronomie die Menschen lebendig zusammenzuführen.

www.offenes-palais.de
www.thomas-friedlaender.de

Eintritt: 12,00 Euro, ermäßigt: 10,00 Euro (Schüler, Studenten, Schwergeschädigte)
Kartenvorbestellung und -verkauf sind möglich über das Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden: Tel.: 03683. 403186 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
und über die Touristinformation Schmalkalden.


Veranstalter: Museum Schloss Wilhelmsburg